Egg Freezing: Ein unsicherer Weg zum Kind
Der Lockdown bringt viele Probleme. Eines davon trifft Singles besonders hart: Die Gelegenheit, neue Freundschaften zu schließen, vielleicht sogar eine/n PartnerIn fürs Leben zu finden, ist stark eingeschränkt. Frauen sorgen sich, ob sie damit auch ihren Kinderwunsch werden begraben müssen. Denn die Chance, schwanger zu werden, sinkt mit jedem Lebensjahr.
Sorgen von Frauen mit Kinderwunsch dürfen nicht ausgenützt werden!
„Die Sorge von Frauen, ob sich ein Kinderwunsch erfüllen lässt, ist ernst zu nehmen. Wenn Anbieter jetzt vermehrt auf Social Egg Freezing hinweisen, nützen sie dies aus. Egg Freezing, also das Einfrieren von Eizellen als Eizellreserve für später, ist ohne medizinische Indikation in Österreich aus guten Gründen verboten“, weist Kronthaler auf die österreichische Rechtslage hin. „Wir finden es bedenklich, wenn für eine umstrittene Methode geworben wird, die Frauen hohe Kosten und gesundheitliche Risiken abverlangen, der Nutzen für sie aber gering ist. Das Einfrieren der Eizellen ist ein mehr als unsicherer Weg fürs Kinderkriegen“, betont Kronthaler.
Frauen sollen wissen, worauf sie sich einlassen
Die Generalsekretärin von aktion leben sagt: „Der Erfolg einer künstlichen Befruchtung nach Social Egg Freezing hängt von vielen Faktoren ab. Wesentlich sind die Anzahl und die Qualität der verfügbaren Eizellen, beides ist bei jungen Frauen zwischen 20 und 25 Jahren am besten gegeben. Frauen in dieser Altersgruppe haben auch noch genügend Zeit, um auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Das Alter spielt nicht nur bei der Eizellentnahme eine Rolle, sondern auch bei der Schwangerschaft selbst. Mit fortschreitendem Alter treten vermehrt Komplikationen auf, die für Mutter und Kind gefährlich sein können.“
Die meisten tiefgefrorenen Eizellen, mehr als 90 Prozent, werden nie verwendet. Von den verwendeten tiefgefrorenen Eizellen führt nur ein Drittel zu einer Schwangerschaft. Das heißt: Es wird ein enormer Aufwand mit erheblichen Kosten für Eizellentnahme und Lagerung betrieben. Gleichzeitig setzen sich Frauen Hormonstimulation und Punktation aus, oft mehrmals, wenn nicht gleich genügend Eizellen gewonnen werden. Der Nutzen ist aber vage und häufig gar nicht gegeben. „Die Gewinner sind die Anbieter, die ein gutes Geschäft mit Social Egg Freezing machen. Kosten und Risiken tragen jedoch die Frauen“, schließt Kronthaler.